Lichtmangel -Krankheiten
Der Mensch erblickt heutzutage als erstes das (Neon-LED) – Licht der Welt.
Ohne Sonnenlicht entsteht kein Vitamin D !
Erwachsene Menschen benötigen zwischen 800-1500-3000 und 5000 IE Vitamin D täglich.
Diese können gedeckt werden durch Vitamin D aus Sonne, Nahrung, aus körpereigenen Speichern oder durch Zufuhr über Ergänzungsmittel.
Der optimale Vitamin-D-Spiegel liegt zwischen 40 und 60 ng/ml. .
Ein schwerer Vitamin-D-Mangel unter 20 ng/ml .
Die Menge des benötigten Vitamin D zum Erreichen des optimalen Vitamin-D-Spiegels hängt vom Messwert zu Beginn einer Behandlung und vom Zustand der körpereigenen Speicher
Der tägliche Bedarf an Vitamin D beträgt ca. 20 µg oder 800 I.E,
Enthalten ist das Vitamin D z.B. in Fisch, Eiern, Milch und Butter, aber auch in Shitake-Pilzen.
Vitamin D ist die Vorstufe für eine Reihe von Hormonen. Der menschliche Körper kann dieses Provitamin auch selbst aus Cholesterin herstellen.
Voraussetzung dafür ist aber eine ausreichende Bestrahlung der Haut mit UV-Licht, unter Einfluß von Sonnenlicht entsteht das Provitamin D.
Die eigentlichen Vitamin D-wirksamen Substanzen entstehen in der Niere und in der Leber. Vitamin D-abhängige Organe sind z.B. die Darmschleimhaut und die Knochen.
Die wirksamsten UV-Strahlen für die Vitamin D-Bildung liegen im Bereich von ca.300 nm.
Im Winter sind natürliche UV-Strahlen mit diesen Wellenlängen und das Sonnenlicht nicht ausreichend vorhanden. Die Vitamin D-Spiegel sind daher zu niedrig. Bei Menschen, die sich viel in Räumen mit künstlichem Licht aufhalten kommt es noch schneller zu einem Vitamin D-Mangel.
Lichtmangel-Depression, Winter-Depression, SAD – Saisonal abhängige Depression
Im Winter fehlt uns ausreichend Sonnenlicht. Viele Menschen leiden im Winter an Müdigkeit, und Depression. Licht macht wach und das Gehirn wird aktiviert.
Ein Wach – Schlaf – Zyklus dauert 23- 25 Stunden. Beobachtet wurden die Folgen von Licht und Strahlungsmangel bei Bergleuten, bei U-Boot-Besatzungen, bei Bewohner in Polarregionen.
Licht gelangt über die Netzhaut der Augen zum Hypothalamus. Dort steuert es in Zusammenarbeit mit der Epiphyse die Regulation des gesamten Stoffwechsels. Der Organismus funktioniert ohne Licht nicht optimal. Daher sollte bei allen Funktionstörungen immer auch an einen Lichtmangel als mögliche Ursache gedacht werden. Störungen im Hormonhaushalt, Störungen im Stoffwechsel.
Im Winter werden viele Berufstätige nur mit künstlichem Licht beschienen und selbst im Sommer bekommen viele Menschen zu wenig Tageslicht. Lampen können das Sonnenlicht nicht ersetzen. Zuviel Kunstlicht kann sogar Stress verursachen. Ein Zusammenhang zwischen Neonlicht und dem Auftreten von Hauttumoren ist bei Büroangestellten entdeckt worden. Diese waren sogar mehr davon betroffen, als Menschen, die sich viel im Freien aufhalten.
Alkoholismus
Besteht ein Zusammenhang zwischen Lichtmangel und Alkoholismus? Über 75 Prozent des Weins, der im deutschen Einzelhandel verkauft wird, kostet weniger als zwei Euro. Ist in diesem Wein noch Licht und Sonne enthalten?
Geschichte der Lichtforschung
Isaac Newton 1672 Korpuskeltheorie „New Theory about Light and Colours“
Christian Huygens 1690 Wellentheorie „Abhandlung vom Licht „.
Carl Wilhelm Scheele 1770 Versuche mit Silberchlorid Lichtempfindlichkeit
Johann Wilhelm Ritter 1802 UV-Strahlen verursachen die Schwärzung von Silberchloridsalzen.
Max Born veröffentlichte 1933 Optik – Lehrbuch der elektromagnetischen Lichttheorie
Jürgen Aschoff 1965 Circadian Clocks
Jürgen Aschoff 1969 Desynchronization and Resynchronization of Human Circadian Rhythm
Blaulichtrezeptoren
Ganglienzellen der Netzhaut reagieren auf Licht aus dem blauen Farbbereich. Blaues Licht hemmt die Ausschüttung von Melatonin. An einem wolkenlosen Tag sit die Farbtemperatur bei ca. 20000 Kelvin, bei Regen und Wolken bei 7000 Kelvin. Eine Glühbirne hat nur ca. 3000 Kelvin.
Die Cryptochrome (CRY1 und CRY2), die Blaulichtrezeptoren sind als Vermittler für die innere Uhr auch bei Wirbeltieren festgestellt worden. Blaulichtrezeptoren sind in den 90er Jahren als Flavoproteine identifiziert worden. Eine Besonderheit der Cryptochrome besteht darin, dass sie nach Lichtabsorption ein Flavosemichinonradikal bilden, das neben Blaulicht auch langwelliges Licht, also Grün-, Gelb- und Rotlicht, absorbiert. Cryptochrome bilden nach Anregung ein Radikalpaar (Ahmad et al. 2004), welches auf das Magnetfeld reagiert.
http://www.diss.fu-berlin.de/2007/324/Einleitung.pdf.pdf
Lichttherapie
Und das Licht scheint in die Finsternis und die Finsternis hat es nicht ergriffen (Joh. 1,3)
Lichttherapie dient als unspezifische Reizbehandlung zur Steigerung der Infektabwehr, Verbesserung von Wohlbefinden und körperlicher Leistungsfähigkeit, Hilfe bei chronischen Hauterkrankungen, bei Hyperbilirubinämie des Neugeborenen. bei saisonal abhängigen Depressionen. In der Onkologie nutzt man die Hyperthermie bestimmter Wellenlängenbereiche zur Überwärmung.
Ist Weihnachten eine Lichtmangelkrankheit? Dtsch Med Wochenschr127: 2717-2720 – Haug H-J (2002)
Licht und Stress
Licht regt die Ausschüttung von Hormonen aus den Nebennieren an, die den Stoffwechsel und die Reaktion des Körpers auf Stress regulieren. Das haben japanische Forscher entdeckt und damit eine mögliche Erklärung für die positive Wirkung der Lichttherapie auf die Gesundheit gefunden. Die Forscher untersuchten in ihrer Studie den Effekt von Licht auf Mäuse. Licht löst in den Nebennieren Genaktivitäten und in weiterer Folge die gesteigerte Ausschüttung von Glucocortcoiden aus. Diese Hormone steuern die Tagesrhythmik der Organe. In dem Licht die Freisetzung von Glucocorticoiden auslöst, können die Organe auf den Hell-Dunkel-Zyklus in der Umwelt abgestimmt werden. Der Lichteffekt wirkt auf einen Bereich im Hypothalamus .Als die Forscher diese auch SCN ( Suprachiasmatischer Nucleus ) genannte Hirnregion abtrennten, übte die Belichtung keinen Effekt mehr auf die Nebennieren aus.
Hitoshi Okamura (Universität in Kobe) et al.: Cell Metabolism (Bd. 2, S. 297)
http://www.cellmetabolism.org/content/article/abstract?uid=PIIS155041310500269X
http://www.imp-muenchen.de/index.php?id=917
Pflanzen und Licht
Johanniskraut
Hypericum-Extrakt wirkt harmonisierend auf den gestörten zirkadianen Schlaf-Wach-Rhythmus. Hypericum-Extrakt erhöht die Lichtutilisation, fördert dadurch den Abbau des Melatonins unter Lichteinwirkung und damit Vigilanz und Reaktionsvermögen. Umgekehrt steigert es die nächtliche Melatoninsekretion der Epiphyse und fördert so einen erholsamen Schlaf.